Clean Fleet ist technologieneutral. Im Online-Tool können Fahrzeuge mit allen verfügbaren Antriebsarten erfasst werden.
Inhalt:
Diesel, Benzin und Hybrid
Diesel- und Benzin-Fahrzeuge nutzen als Antrieb fossile Treibstoffe, die in einem Verbrennungsmotor in Energie umgesetzt werden. Der Vorteil von Benzin-Fahrzeugen ist der eher geringe Preis des Fahrzeugs. Der Nachteil ist ein geringer Wirkungsgrad und folglich hoher Treibstoff-Verbrauch. Diesel-Motore verbrauchen bei gleicher Leistung etwas weniger Treibstoff als Benzinmotoren. Durch die Verbrennung der fossilen Treibstoffe Diesel und vor allem Benzin wird viel CO2 ausgestossen. Auch andere umweltschädigende Emissionen wie Stickoxide und Feinpartikel entstehen bei der Verbrennung der Treibstoffe.
Hybride nutzen nebst einem Verbrennungsmotor (üblicherweise Benzin- oder Dieselmotor) zusätzlich einen Elektromotor. Der Elektromotor lädt einen Akku, wenn das Fahrzeug mit dem Verbrennungsmotor fährt oder sich kinetische Energie beim Abwärtsfahren und Verlangsamen in elektrische Energie umwandelt. So kann Energie zurückgewonnen und der Wirkungsgrad des Verbrennungsmotors erhöht werden.
Im Online-Tool von Clean Fleet werden die Diesel-, Benzin- und Hybrid-Fahrzeuge mit den CO2-Werten aus dem WLTP-Testzyklus bewertet.
Erdgas / Biogas
Gasfahrzeuge werden mit Verbrennungsmotoren (Ottomotoren), denen Erd- und/oder Biogas zugeführt wird, betrieben. Erd- und Biogas-Brennstoffe bestehen zu über 90 Prozent aus Methan. Biogas wird aus organischem Material hergestellt und zählt als erneuerbare Energiequelle. In der Schweiz kommt für die Mobilität nur Biogas aus Rest- bzw. Abfallstoffen zum Einsatz. Meist sind die Fahrzeuge bivalent, das heisst das Fahrzeug kann mit zwei unterschiedlichen Kraftstoffen (vor allem Gas und Benzin) betrieben werden. Clean Fleet geht aber davon aus, dass die Fahrzeuge nur im Notfall mit Benzin gefahren werden.
Gasfahrzeuge haben im Vergleich zu Benzin- und Diesel-Autos einen geringeren CO2-Ausstoss. Zudem sind die Treibstoffkosten von Erd- und Biogas je nach Anbieter meist günstiger als bei Benzin- und Diesel-Autos. Dies liegt bei Biogas unter anderem daran, dass die Mineralölsteuer auf Biogas wegfällt.
Bei Schweizer Gastankstellen ist dem Erdgas ein Fünftel Biogas beigemischt, was den CO2-Wert der Erdgas-/Biogasfahrzeuge in der Schweiz senkt. Clean Fleet berechnet den CO2-Wert von Gasfahrzeugen im Online-Tool deshalb im Verhältnis von 80/20. Clean Fleet Firmen können den Biogasanteil aber frei erhöhen und den entsprechenden Nachweis für den Einkauf von Biogas im Clean-Fleet-Tool erfassen.
Elektro und Plug-in-Hybrid
Elektrofahrzeuge und Plug-in-Hybride besitzen einen Elektromotor, der durch eine externe Stromquelle oder auch durch Rückgewinnung elektrischer aus kinetischer Energie beim Abwärtsfahren oder Verlangsamen aufgeladen wird. Die elektrische Reichweite hängt von der Grösse der Batterie ab und ist sehr unterschiedlich. Bei Plug-in-Hybriden ist nebst dem Elektromotor auch ein Verbrennungsmotor eingebaut. Der Verbrennungsmotor wird entweder zur Stromerzeugung eingesetzt oder er unterstützt den Elektromotor bei der Fortbewegung des Fahrzeugs. Damit ein Plug-in-Hybrid-Auto weniger CO2 als ein Benzin- oder Dieselauto ausstosst, muss es aber regelmässig geladen werden.
Im Betrieb gilt das Elektroauto als umweltfreundlich, da es emissionsfrei ist. Zudem hat der Elektromotor einen hohen Wirkungsgrad. Die Auswirkungen auf die Umwelt werden jedoch durch den eingesetzten Strommix beeinfluss. Bei Clean Fleet werden die Elektrofahrzeuge entsprechend den Vorschriften im Schweizer CO2-Gesetz mit 0 Gramm CO2 bewertet. Der politisch gesetzte CO2-Wert von 0 Gramm kann jedoch in der Realität nie erreicht werden. Da Clean Fleet mit den Auszeichnungen Silber, Gold und Platin überdurchschnittlich klima- und umweltfreundliche Flotten auszeichnet, ist für den Betrieb von Steckerfahrzeugen (Elektro- und Plug-in-Hybridmodelle) zertifizierter Ökostrom anzustreben.
Die gemäss EU-Gesetzgebung bemessenen WLTP-Verbrauchs- und CO2-Werte von Plug-in-Fahrzeugen sind unrealistisch tief und können im realen Einsatz auf der Strasse nicht erreicht werden. Zudem werden Plug-in-Hybridmodelle weit häufiger mit fossilem Treibstoff und dem Verbrennermotor als mit Strom aus der Batterie und dem Elektromotor angetrieben. Im Verbrennerbetrieb steigt der Verbrauch dieser Modelle oft über das Niveau des gleichen Modells, welches nur einen Verbrennerantrieb aufweist. Dies aufgrund des höheren Fahrzeuggewichts, welches aus dem Zusatzantrieb (Batterie / Elekromotor) resultiert.
Clean-Fleet-Flotten sind überdurchschnittlich klima- und umweltfreundlich. Daher berechnet Clean Fleet bei Plug-in-Hybriden auf Basis der WLTP-Werte einen realistischen CO2-Wert. Dazu kommt eine Formel zur Anwendung, welche sowohl den elektrischen Nutzfaktor nach dem Paul-Scherrer-Institut (PSI) sowie den Anteil an elektrisch absolvierten Fahrten gemäss ICCT-Daten berücksichtigt:
Elektrischer Nutzfaktor = (0.385 * ln(elektrische Reichweite) - 0.845) * CF-Faktor
(Annahme CF-Faktor: 0.3; Zusammen mit der Formel des PSI ergibt dies bei einer elektrischen Reichweite von ca. 50 km einen elektrischen Nutzfaktor von 0.20. Dies entspricht einer Anlehnung an den gemäss ICCT-Daten eruierten, durchschnittlichen elektrischen Nutzwert von Firmenfahrzeugen von 18%.)
Clean-Fleet-Firmen können den elektrischen Fahrtenanteil im Online-Tool je Fahrzeug frei erhöhen. Damit wird sichergestellt, dass die anvisierten CO2-Flottenziele Silber, Gold oder Platin erreicht werden können.
Wasserstoff
In Brennstoffzellen-Fahrzeugen wird elektrischer Strom aus Wasserstoff gewonnen und dieser treibt einen Elektromotor an. Brennstoffzellen-Fahrzeuge mit Wasserstoff gelten als umweltfreundlichere Alternative zu Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren. Im Betrieb sind die Fahrzeuge emissionsfrei.
Zurzeit gibt es nur sehr wenige Fahrzeuge mit Wasserstoff-Antrieben auf dem Markt. Vor allem in Hinblick auf die Nutzung von Wasserstoff im LKW-Bereich wird das noch dünne Tankstellennetz nun ausgebaut. An den Schweizer Wasserstofftankstellen wird grüner Wasserstoff angeboten. Dieser wird im Inland mit erneuerbarem Strom hergestellt. Eine aktuelle Übersicht der bestehenden und geplanten Wasserstofftankstellen in Europa bietet H2.
Bei Clean Fleet werden Brennstoffzellen-Fahrzeuge mit 0 Gramm CO2 bewertet.